
Ratsvorsitzender der EKD von 1997 bis 2003
Manfred Kock war von Februar 1997 bis April 2003 Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Das Amt des Präses entspricht dem eines Landesbischofs. Die Synode ( das "Kirchenparlament" ) der Evangelischen Kirche im Rheinland, mit 3,2 Millionen Mitgliedern die zweitgrößte von 24 evangelischen Landeskirchen in Deutschland, wählte Kock im Januar 1997 auf acht Jahre zum Nachfolger des verstorbenen Präses Peter Beier. Kock wohnt in Köln, sein Dienstsitz ist Düsseldorf.
Am 5. November 1997 wählte die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Manfred Kock mit 116 von 137 Stimmen auf ihrer Tagung in Wetzlar zum Vorsitzenden des Rates, des 15-köpfigen höchsten kirchenpolitischen Entscheidungsgremiums der EKD. Dienstsitz des Ratsvorsitzenden ist Hannover.
Kock wurde 1936 im westfälischen Burgsteinfurt geboren. Nach dem Abitur 1956 studierte er in Bethel, Münster und Tübingen evangelische Theologie. 1961 bis 1962 war er wissenschaftlicher Assistent an der Kirchlichen Hochschule in Bethel.
Ab 1962 arbeitete Kock als Vikar, später als Pastor in Recklinghausen-Süd. Seine erste Pfarrstelle erhielt er in der Bergarbeitergemeinde Philipp-Nicolai. Nebenberuflich gab er Religionsunterricht an einer kaufmännischen Berufsschule, an der Bergberufsschule und an einer Realschule. Im Okt. 1970 wurde Manfred Kock zum Jugendpfarrer des Evangelischen Stadtkirchenverbandes Köln gewählt, und zwei Jahre später (1972) wurde er Vorstandsmitglied des Evangelischen Stadtkirchenverbands Köln. Ab 1976 war er Gemeindepfarrer der Kirchengemeinde Bickendorf im Bezirk Bocklemünd. 1980 folgte die Wahl zum Superintendenten des Kirchenkreises Köln-Nord. 1988 übernahm er zusätzlich die Aufgabe des Kölner Stadtsuperintendenten. Er entwickelte in dieser Zeit Modelle einer zeitgemäßen kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit ("Misch dich ein"-Kampagne).
Manfred Kock nimmt neben seinem Hauptamt als Präses und seiner "ehrenamtlichen" Tätigkeit als EKD-Ratsvorsitzender eine Reihe weiterer kirchlicher Ämter wahr, so ist er u.a. Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche der Union (EKU), eines Zusammenschlusses von östlichen und westlichen Landeskirchen mit gemeinsamer Bekenntnistradition (sog. Altpreußische Union) und Vorsitzender einer Reihe kirchlicher Stiftungen (u.a. Ev. Jerusalem-Stiftung, Kaiserin-Auguste-Victoria-Stiftung).
Wichtige Ziele seiner kirchenpolitischen Arbeit sind u.a.: die Reform der kirchlichen Strukturen, die Umsetzung des missionarischen Auftrags der Kirche in der modernen Gesellschaft, auch durch die Nutzung der neueren Kommunikations-Medien, sowie die Gestaltung der Zukunft des Protestantismus in Europa. Zu weiteren Anliegen zählen die Fortsetzung und Vertiefung des ökumenischen Dialogs insbesondere mit der katholischen Kirche und des Gesprächs mit den Kirchen in Europa. Kock hat sich in Fragen der Bioethik mit Hinweis auf das biblische Menschenbild eindeutig für den Schutz des werdenden Lebens zum frühesten Zeitpunkt positioniert. In der Diskussion um die Sterbehilfe hat er vor einer entmenschlichenden Entwicklung im Umgang mit alten und sterbenskranken Menschen gewarnt. Auch im Blick auf die Medienethik beschäftigen ihn Fragen der Menschenwürde beispielsweise im Zusammenhang mit sogenannten Reality-TV-Produktionen. Sein besonderes Interesse gilt dem Verhältnis von Kirche und Kunst. Manfred Kock gilt als Prediger, der die seelsorgerliche und die soziale Dimension der biblischen Botschaft in den Dialog mit den politischen Kräften und den gesellschaftlichen Gruppen unseres Landes einbringt. Die evangelische Kirche möchte er für suchende und zweifelnde Menschen offen halten und eine Sprache für den Glauben finden, die Menschen von heute erreicht.
Manfred Kock ist seit 1962 mit der Lehrerin Gisela Kock verheiratet. Das Ehepaar hat drei erwachsene Kinder und 6 Enkel.
Warum ich mich für DINO einsetze
Für Israel und Palästina gibt es Zukunft nur gemeinsam, nicht ohne oder gegeneinander. DINO hilft, wie auch einige andere Initiativen, die die Leiden und Interessen auf beiden Seiten wahrnehmen und dazu beitragen, sie öffentlich wahrzunehmen.
Bei zahlreichen Besuchen in Israel und in den besetzten palästinensischen Gebieten habe ich erlebt, wie Trauer und Ratlosigkeit mit der Hoffnung auf Frieden kämpfen.
Israel steht unter dem Druck von Drohungen palästinensischer Extremisten, die das Existenzrecht Israels ablehnen und mit seiner Vernichtung drohen. Diese Position wird zurzeit mindestens von einer Regierung der Islamischen Welt, nämlich dem Iran vertreten. Die Auswirkungen von Terror auf das öffentliche Leben in Israel sind schwerwiegend. Viele sind verängstigt Die wirtschaftlichen Folgen vor allem durch den weitgehenden Zusammenbruch des Tourismus sind katastrophal.
Auch in den besetzten Gebieten ist normales Leben unmöglich. Immer wieder fällt aus Schulunterricht aus, die medizinische Versorgung ist katastrophal, Arbeitslosigkeit und der wirtschaftliche Zusammenbruch und damit einhergehend eine langfristige Perspektivlosigkeit sind unübersehbar. Viele der fähigen Köpfe resignieren und wandern aus. Sie werden beim Wiederaufbau fehlen. Ein Ausweg ist nicht erkennbar. Auf diesem Hintergrund der Hoffnung setzen sich christliche Palästinenser ab von der abwegigen "Märtyrer’"- Ideologie der Terroristen:"Wir haben dafür kein Verständnis; für Selbstmord- attentate gibt es keine Rechtfertigung", sagen die meisten der Bewohner der besetzten Gebiete.
Getragen von der Vision von einer gerechten und gewaltfreien Zukunft versuchen israelische und palästinensische Menschen und Gruppen, Kontakt zueinander zu halten oder mitten im akuten Konflikt das Gespräch wieder aufzunehmen. DINO will dazu beitragen.
Die Not beider Seiten zu sehen, berechtigt auch zur Kritik an einzelnen Maßnahmen. Die zum Schutz errichtete Mauer hat Verläufe, die palästinen- sisches Gebiet annektieren. Die israelischen Siedlungen im Westjordanland und die sie verbindenden Straßen zerschneiden das Gebiet in der Weise, dass ein funktionierendes eigenes Staatswesen unmöglich ist. Auf der anderen Seite sind die Drohungen von Hamas, die Raketenangriffe und Attentate auf Israel nicht hinzunehmen.
Mein Beitrag als Christ kann auch darin bestehen, dass ich mich dafür einsetze, religiös begründete Ansprüche und Handlungen in dem Nahostkonflikt zurück zu weisen. Terror, der sich auf Allah beruft ist ebenso schädlich wie ein Anspruch auf Land, der sich aus Gottes Landverheißungen ableitet. Pragmatische Lösungen werden mit solchen religiösen Begründungen verhindert.
Nur durch den vereinten Druck der UNO, der USA, der Europäischen Union und von Russland ist es möglich, die Konfliktparteien an den Verhandlungstisch zu bringen.
Überrascht war ich immer wieder, dass trotz der materiellen Not, trotz der bedrückenden Besatzungssituation und trotz der täglichen Gewalt sowohl bei palästinensischen wie auch bei israelischen Gesprächspartnern die Hoffnung und der Wille zur Versöhnung ungebrochen sind. „Das Wohlergehen des einen Volkes hängt vom Wohlergehen des anderen Volkes ab“ - so der ev.-luth. Pfarrer Shehadeh aus Beit Jala.
Diese Überzeugung wurzelt in der Vision, dass es nur eine gemeinsame Zukunft beider Völker im Heiligen Land geben kann und dass der Tag kommen wird, an dem das Existenzrecht gegenseitig garantiert und respektiert wird.
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